Eine Diskussion auf der re:publica vor einigen Jahren drehte sich um die Frage, ob der von der Digitalisierung betroffene arabische Raum nicht ebenfalls eine offene Diskussionsplattform bräuchte, um die tiefgreifenden Änderungen auf Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen und sogar zu beeinflussen (//hier). Aus diesen Gesprächen entwickelte sich die Idee, eine Bildungseinrichtung für Transformationsakteure der Region zu entwickeln, die eine Anbindung an Deutschland haben - und so auf die Industrie 4.0 Diskussion zugreifen könnte -, aber auch die Erfahrungen aus den arabischen Ländern zurückspielen könnte: Letztlich sind viele Herausforderungen der Digitalisierung gar nicht so unähnlich und manche Lösungen auch für Deutschland interessant. Das Auswärtige Amt unterstützte das Konzept von Prof. Dr. Ayad Al-Ani, Assoziiertes Mitglied am ECDF, und dem Leiter des Nahost-Think Tanks Candid Foundation, Daniel Gerlach. Die Idee: ein innovativer, digital gestützter Lernpfand, welcher Technologieaspekte, juristische Rahmen aber auch sozial- und politikwissenschaftliche Themen der Veränderungen abbilden und um die jeweiligen Projekte der StudentInnen herum gebaut werden sollte, die MENA Digital School. Als ein ersten Schritt der Umsetzung wurde mit Unterstützung der NRW Staatskanzlei eine Summer School für 25 Stipendiaten gegründet, welche diesen Sommer live gehen wird. Die aus 1200 Bewerbungen ausgewählten Stipendiaten erhalten Zugang zu eigens entwickelten elektronischen Lerninhalten und nehmen an einer Präsenzwoche in Deutschland teil. Ein Teil der Veranstaltungen wird vom 26.-28. September 2022 im ECDF stattfinden, welches die Veranstaltung gemeinsam mit der Barenboim-Said-Akademie, dem Digital Arabia Network und der Fernuniversität in Hagen unterstützt. Es folgen weitere Events im Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum und Smart City-Beispiele in Bochum und Wuppertal (//hier).
Über die MENA Digital School:
Die MENA Digital Summer School ist ein Hybrid-Seminar zur digitalen Transformation, das sich an aufstrebende Innovatoren aus der MENA-Region im Bereich der digitalen Transformation richtet. Die Kurse umfassen Basismodule zu Datenmanagement, maschinellem Lernen, strategischer Planung sowie die Auseinandersetzung mit konkreten Fragen der Digitalisierung in der MENA-Region. Auch gesellschaftspolitische Aspekte und Szenarien der digitalen Transformation in der MENA-Region werden thematisiert. Teil des Curriculums sind kollaborative Workshops und Exkursionen zu Digital Leaders aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien in Deutschland. Ziel der Schule ist es, Führungsqualitäten unter jungen Fachkräften zu fördern und die digitale Transformation als gemeinsame Herausforderung für die Gesellschaften in Europa und der MENA-Region anzugehen. Die MENA Digital Summer School wird von der Candid Foundation organisiert und von der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt, in Zusammenarbeit mit dem Digital Arabia Network, dem Einstein Center Digital Future, dem Center for Advanced Internet Studies (CAIS) und der Fernuniversität Hagen. Die erste Phase des MENA DS-Projekts wurde vom Auswärtigen Amt finanziert.