Am 3. Juli 2025 lädt das ECDF Gender- und Diversity Netzwerk zur Diskussion um politische Einflüsse auf (digitale) Forschung und Forschungsfreiheit ein.
Digitale Infrastrukturen zur Sammlung, Verarbeitung und Veröffentlichung wissenschaftlicher und amtlicher Daten werden zunehmend zum Gegenstand politischer Einflussnahme. In autoritär geprägten Regierungspraktiken zeigt sich, wie der Zugang zu Daten kontrolliert, verändert oder gelöscht wird – mit dem Ziel, gesellschaftliche Narrative zu steuern und kritisches Wissen unsichtbar zu machen. Die Kontrolle über Daten wird so zu einem zentralen Machtinstrument, das bestimmt, wie öffentliche Informationen abgerufen, interpretiert und weiterverwendet werden können. Aktuell zeigt sich dies insbesondere in den USA, wo Inhalte zu Diversity, Equity und Inclusion (DEI) systematisch von Webseiten von Bundesbehörden entfernt oder überarbeitet wurden – etwa Gesundheitsinformationen zu LGBTQ+-Communities oder intersektionale Forschungsergebnisse. Auch Datensätze und Tools, die strukturelle Ungleichheiten sichtbar machen – wie das Umweltgerechtigkeits-Tool EJScreen der EPA – wurden deaktiviert. Gleichzeitig werden historische Darstellungen umgeschrieben, z. B. durch das Tilgen queerer Perspektiven aus der Erzählung der Stonewall Riots. In Reaktion darauf sichern zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Initiativen gefährdete Daten und machen sie unabhängig zugänglich – ein Ausdruck digitaler Resilienz gegen autoritäre Löschpraktiken.
Das Gender and Diversity Network (GDN) des Einstein Center Digital Future (ECDF) lädt im Rahmen der Konferenz dazu ein, sich mit den politischen Einflüssen auf (digitale) Forschung und Forschungsfreiheit zu beschäftigen. Ziel ist es, Perspektiven zusammenzubringen, um aktuelle Entwicklungen zu analysieren, Strategien der Resilienz sichtbar zu machen und neue Allianzen zu denken.
Veranstaltungsort:
Einstein Center Digital Future
Konferenzsaal, 1. OG
Wilhelmstr. 67
10117 Berlin
Informationen zu Anmeldung zur Veranstaltung folgen zeitnah.