Siebenundsiebzig Jahre nach der Befreiung von Auschwitz wird Antisemitismus immer noch sowohl öffentlich als auch gewaltsam geäußert. In den letzten Jahren meldete die Anti-Defamation League eine Rekordzahl antisemitischer Vorfälle in der ganzen Welt, was auf eine alarmierende Zunahme gewalttätiger Übergriffe hindeutet. Antisemitismus sowie andere Formen von Hassreden und Desinformation gedeihen in den sozialen Medien, die Nutzer*innen und Gruppen miteinander verbinden und eine digitale Echokammer schaffen. Während Unternehmen der sozialen Medien wie Facebook oder Twitter behaupten, Moderationswerkzeuge einzuführen, um Hassreden, Fehlinformationen und Aufrufe zur Gewalt von ihren Plattformen fernzuhalten, veröffentlichen Nutzer*innen ständig Inhalte, obwohl sie verboten sind.
Unsere jüngsten Studien zu Hassreden und Antisemitismus im Internet zeigen mehrere neue Trends auf, die in diesem Vortrag vorgestellt und diskutiert werden sollen: 1. Die Migration innerhalb der sozialen Medien (z. B. TikTok); 2. die Nutzung des Darknet; 3. die Macht der Algorithmen; und 4. Die Geheimsprache der Hassrede.
Der Vortrag ist Teil der Konferenz "Hate Speech on the Internet - Identifying Digital Antisemitism" und findet im Einstein Center Digital Future statt. Darüber hinaus wird ein Livestream zur Verfügung stehen. Die Veranstaltung wird von Simone Rafael, Leiterin des Bereichs Digital der Amadeu Antonio Stiftung, moderiert. Bitte beachten Sie, dass der Vortrag in englischer Sprache gehalten wird.
Mittwoch, 19. Oktober 2022 / 18:30 - 20:00 Uhr, Einstein Center Digital Future (Wilhelmstraße 67, 10117 Berlin)
Um den größtmöglichen Schutz für alle Teilnehmer zu gewährleisten, findet die Veranstaltung unter Einhaltung der 3G-Regel statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich. Um sich zu registrieren, klicken Sie bitte //hier.