Wie können wir in einer Zeit, in der wir glauben, dass alles sichtbar gemacht werden kann, wissen, ob das, was wir sehen, auch wirklich stimmt? Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen von Satellitenbildern, wenn es darum geht, humanitäre Krisen, extreme Klimaereignisse und bewaffnete Konflikte zu verstehen? Am 11. Juli 2024 sprechen Investigativjournalist*innen und Open-Source-Analyst*innen darüber, wie sie Satellitenbilder zur Unterstützung ihrer Arbeit einsetzen. Ein führender Anbieter von kommerziellen Satellitenbildern wird darüber sprechen, welche Regionen abgebildet werden, wer Zugang zu den Bildern erhält und wer die Deutungshoheit hat.
Thema:
In den letzten zehn Jahren gab es beeindruckende Entwicklungen bei der Produktion, Verfügbarkeit und Nutzung von hochauflösenden Bildern der Erde von Satelliten, die von einer wachsenden Zahl kommerzieller Anbieter betrieben werden. Satellitenbilder, die früher nur einigen Regierungsbehörden zur Verfügung standen, sind heute ein wichtiger Bestandteil der Nachrichtenberichterstattung in Printmedien, im Fernsehen und im Internet. Auch in der akademischen Forschung und bei Untersuchungen von Nichtregierungsorganisationen (NRO) und internationalen Organisationen werden diese Bilder zunehmend eingesetzt, um die Ereignisse vor Ort besser zu verstehen und Standorte in noch nie dagewesener Detailgenauigkeit und oft nahezu in Echtzeit zu überwachen.
Satellitenbilder haben in einer globalisierten und vernetzten Welt zu mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht geführt, da sie es der Öffentlichkeit ermöglichen, laufende Konflikte, Unfälle und Naturkatastrophen zu verfolgen und zu verstehen - aber es gibt auch Herausforderungen und Fragen zu berücksichtigen: Wer entscheidet, wo der Satellit hinschauen soll? Wer hat Zugang zu diesem Bildmaterial? Und warum sollen wir dem, was wir auf diesen Bildern sehen, vertrauen?
Panel:
Alison Killing wird den Nachmittag um 14.30 Uhr mit einer Keynote einleiten. Killing wurde 2021 mit dem Pulitzer-Preis für internationale Berichterstattung ausgezeichnet und leitet derzeit das Team für visuelle Untersuchungen bei der Financial Times in London. Im Anschluss an ihren Beitrag findet eine Podiumsdiskussion mit Anne Pellegrino (Planet Labs) und Jeffrey Lewis (Center for Nonproliferation Studies, Monterey) statt. Die Diskussion wird von Henrietta Wilson (King's College, London) und Alex Glaser (Princeton University) moderiert.
- Alison Killing (Visual Investigations, Financial Times)
- Anne Pellegrino (Media Programs, Planet Labs)
- Jeffrey Lewis (Center for Nonproliferation Studies)
Die Veranstaltung wird gemeinsam von Felix Biessmann, Rebecca Frank und Alex Glaser organisiert. Sie ist Teil eines von der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) geförderten Projekts.
Bitte melden Sie sich unter sgs.princeton.edu/ecdf24 an.