Am 18. März 2024, 20 Uhr, ist Philipp Staab, ECDF-Professor für Soziologie der Zukunft der Arbeit am ECDF und an der Humboldt-Universität Berlin, gemeinsam mit dem emeritierten Literaturwissenschaftler Joseph Vogl, ebenfalls HU Berlin, im Gespräch zu sehen und hören am Schauspiel Leipzig. Unter dem Motto „Anpassung oder Revolution“. Gemeinsam mit den beiden Gästen diskutiert Gastgeber Jens Bisky welche Affekte gegenwärtig freigesetzt werden und welche Leitmuster die Gesellschaft in Zukunft bestimmen werden.
Der Eintritt ist frei. Weitere Infos: //hier
Über die Veranstaltungsreihe: Expertengespräche „Mitten in Geschichte“
„Mitten in Geschichte“ lautet das Motto der Spielzeit 23/24 am Schauspiel Leipzig. Wir sind mittendrin in Geschichte, die jetzt verhandelt und gestaltet wird. Dabei haben die zurückliegenden Monate deutlich gemacht, wie sehr die Gegenwart bestimmt wird durch die Vergangenheit — ob wir das wollen oder nicht. Und ebenso legen die Debatten und Entscheidungen unserer Gegenwart auch das Fundament für die Zukunft.
Gegenwart und Vergangenheit kurzzuschließen, die Verbindung zur Vergangenheit aufrecht zu erhalten und gleichzeitig Blickrichtungen für die Zukunft zu nehmen, ist das Thema vieler Produktionen dieser Spielzeit – und wir wollen es auch in der begleitenden Gesprächsreihe diskutieren.
Blickwinkel können sich verändern. Die Erfahrungen der Gegenwart verändern den Blick auf die Vergangenheit und auf das, was uns wichtig vorkommt oder was zuvor vielleicht übersehen wurde. Was kann uns die Vergangenheit erzählen, und wie wandelt sich das? Was erzählt die Vergangenheit dabei über uns? Und wie gelingt uns die Zukunft?
Zwei Produktionen eröffnen die Spielzeit auf der Großen Bühne: „Cabaret“ und „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“. Stücke, die aus sehr verschiedener Perspektive und mit sehr unterschiedlichem Zugriff jeweils die 1930er Jahre in Deutschland in den Blick nehmen. „Cabaret“ feiert als Tanz auf dem Vulkan eine Liberalität, die dann bald untergehen wird – und erzählt im Kontrast die scharfen sozialen und politischen Gegensätze, die diesen Untergang beschleunigten. Der Autor Christopher Isherwood wurde dabei von eigenen Erlebnissen im Deutschland der frühen 30er Jahre geprägt.
Bertolt Brechts „Ui“, 1941 im norwegischen Exil entstanden, ist die bitterböse Parabel des Aufstiegs eines Chicagoer Kleinganoven zum Diktator – ermöglicht durch die Unterstützung des Verbandes des Chicagoer Blumenkohlhandels. und ermöglicht durch Druck und Terror und Gewalt.
Diese beiden Produktionen bilden das Feld, in dem der Publizist Jens Bisky („Mittelweg 36“ / Hamburger Institut für Sozialforschung) in einer neuen Gesprächsreihe das Motto der Saison vertiefen wird – mit Gästen, die eine besondere Expertise für die Themen dieser Spielzeit haben.