Die Zukunft der Arbeit
Wie kann man die Kooperation unter Mitarbeiter*innen steigern und wie reagieren Menschen auf bestimmte Anreize oder Organisationsstrukturen? Diese und weitere Fragen zum Mitarbeiterverhalten stehen im Zentrum der Forschung von Prof. Dr. Anastasia Danilov, die zum 1. April 2019 ihre Professur für "Organisationsökonomik – Zukunft der Arbeit" an der Humboldt Universität zu Berlin und dem Einstein Center Digital Future (ECDF) antrat. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Personalwirtschaft, Finanzen und Statistik an der Universität Köln und erwarb parallel dazu einen Master in „International Management“ (CEMS) an der Kopenhagen Business School in Dänemark. Anastasia Danilov promovierte bei einem der renommiertesten deutschen Personalforscher, Professor Dr. Dirk Sliwka in Köln. Nach der Promotion widmete Anastasia Danilov sich Themen auf dem Gebiet der Wirtschaftsethik.
„In meiner Forschung beschäftige ich mich mit Fragestellungen der Personal- und Organisationsökonomie. Mit ökonomischen Experimenten untersuche ich die Wirkung von unterschiedlichen Vergütungsformen, Anreizsystemen und sozialen Normen auf die individuelle Arbeitsleistung sowie auf kontraproduktives Verhalten, wie Sabotage oder Lügen“, so die in der Ukraine geborene Forscherin. In einem aktuellen Projekt untersucht sie Diskriminierung von benachteiligten Gruppen. Ihre Experimente zeigen, dass eine Ungleichbehandlung dann vermieden wird, wenn dadurch das eigene positive Image oder auch die positive Selbstauffassung gefährdet wird. Können die Probanden ihre Motive jedoch auf die Einhaltung moralischer oder sozialer Normen zurückführen, kommt es sehr viel leichter zu Diskriminierungen.
„Die Digitalisierung verändert die Arbeitsbedingungen, aber auch Führungsstrukturen und Motivationsformen. Einige Kontrollmechanismen und Anreizinstrumente verlieren ihre Effizienz. Die Eigenverantwortung und das Engagement der Mitarbeiter*innen werden immer entscheidender. Wie können Unternehmen die Motivation ihrer Mitarbeiter*innen in der sich wandelnden Arbeitswelt unterstützen und fördern?“ Dieser Frage möchte die Wissenschaftlerin weiter nachgehen.
„An der Anbindung an das ECDF reizt mich vor allem die einzigartige Umgebung, die interdisziplinäre Zusammenarbeit ganz unmittelbar ermöglicht. Ich freue mich, dass die Verhaltens- und Personalökonomie zusammen mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen dabei einen Platz in der Zukunftsgestaltung einnehmen“, so Anastasia Danilov. (kj)