Wissenschaft für alle, zum Mitmachen und Anfassen – Die „Wissensstadt Berlin 2021“ erzählt vom Forschen, Wissen und dem Zusammenleben in der Hauptstadt. Für das Gemeinschaftsprojekt schließen sich u.a. die größten und renommiertesten Berliner Institutionen und Akteur*innen aus Wissenschaft und Forschung zusammen. Das Einstein Center Digital Future (ECDF) beteiligt sich an den vielfältigen Veranstaltungen, die vom 26. Juni bis 22. August 2021 unter anderem als Open-Air-Programm vor dem Roten Rathaus stattfinden.
Wie sicher wollen wir leben? Kann Digitalisierung etwas zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit beitragen? Wie könnten neue Mobilitätskonzepte aussehen? Über fast acht Wochen widmen sich Ausstellungen, Tagungen, Science Slams, Kinofilme und andere Formate diesen drei großen Themen: Gesundheit, Klima und Zusammenleben. Die Wissenschaftler*innen des ECDF geben an fünf Tagen in unterschiedlichen Formaten Einblicke in ihre Forschungsfelder und informieren zu neuesten Ansätzen, innovativen Lösungen und wie jede*r Einzelne davon profitiert. Das ganze Programm gibt es //hier. Alle ECDF Veranstaltungen im Folgenden:
Aktionstage
1. Aktionstag:
02. Juli 2021
15:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Ort: Vorplatz, Rotes Rathaus
Aktionsstand ECDF / SimRa (Sicherheit im Radverkehr)
Prof. Dr. David Bermbach (ECDF-Professor für „Mobile Cloud Computing“ / TU Berlin)
Mit Hilfe der SimRa-App werden – auf datenschutzkompatible Art und Weise – Daten darüber gesammelt, wo es in der Stadt für Radfahrende zu Gefahrenhäufungen kommt, welcher Art diese sind, ob diese zeitlich oder lokal gehäuft auftreten und wo sich die Hauptverkehrsflüsse auf dem Rad bewegen. Im Anschluss werden Radfahrende gebeten, diese Gefahrensituationen zu kategorisieren und zu annotieren sowie den Upload auf die Projektserver freizugeben. Mit Hilfe dieser Daten wird es möglich, einen umfassenden Überblick über Radverkehr in Berlin sowie dabei auftretende Gefahrensituationen zu gewinnen. Die im Projekt gewonnenen Daten werden gemeinsam mit Partnern aus anderen Fachbereichen wie bspw. Stadt- und Regionalplanung aber auch unter Einbeziehung interessierter Bürger*innen ausgewertet, um mit Hilfe der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz nachhaltige Veränderungen zu erreichen.
2. Aktionstag:
09. Juli 2021
Ab 15:00 Uhr
Ort: Vorplatz, Rotes Rathaus
Aktionsstand ECDF & Konzert + Performance
Prof. Dr. Berit Greinke (ECDF-Professorin für „Wearable Computing“ / UdK Berlin)
Textilien und Sound: Teams der Professor*innen des Einstein Center Digital Future Felix Biessmann (Beuth), Berit Greinke (UdK) und Emmanuel Baccelli (FU), untersuchten zusammen die Verwendung von E-Textil-Sensoren und Gestenverfolgungstechnologien, um die Bewegungen eines Orchesterdirigenten zu verfolgen. Das Ergebnis ist ein maßgeschneidertes interaktives Kostüm. Die gezeigten textilen Wearables kombinieren Mensch, Maschine und Musik. Kleidungsstücke werden mit Bewegungssensoren ausgestattet und erlauben so, dass elektronische Musik über Körperbewegungen und Gesten gesteuert werden kann. Der maßgeschneiderte, interaktive Anzug kommt während der Performance des Verworner-Krause-Kammerorchesters zum Einsatz und übersetzt die Gesten des Dirigenten in Soundeffekte – fast wie ein tragbares Instrument. Dieser sowie drei weitere interaktive Kleidungsstücke für Trompete, Cello und Vibraphon werden ab 15 Uhr am Aktionsstand ausgestellt.
3. Aktionstag:
07. August 2021
15:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Ort: Vorplatz, Rotes Rathaus
Aktionsstand ECDF / Future Security Lab
tba
Forschung zum Anfassen: Anschaulich und innovativ präsentiert das Future Security Lab im Einstein Center Digital Future aktuelle Projekte aus der Sicherheitsforschung. Wie sicher wollen wir leben? Was kann Technik (nicht) leisten? Wir zeigen interaktive Szenarien und laden zum Mitmachen und Diskutieren ein: Organisierte Kriminalität, Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung, Stromausfall – Das Themenfeld Sicherheit bietet ein breites Spektrum. Das Projekt „Zukunftslabor des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit“ der Freien Universität Berlin wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Science Slams, Vorträge
09. Juli 2021
18:30 Uhr bis ca. 20:00 Uhr
Ort: Vorplatz, Rotes Rathaus
Science Slam „Klima“
Margaux Huth, Siling Chen (Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen „ide3a“ / TU Berlin)
„Digitaler Campus für grüne Städte - International und multidisziplinär? Wie und warum?“ – so lautet der Titel des Beitrags, den Margaux Huth und Siling Chen (Forscherinnen des u.a. von den ECDF-Professoren Andrea Cominola und Jochen Rabe geleiteten Projekts ide3a beim Science Slam zum Thema Klima beisteuern. Städtewachstum und Klimakrise belasten essenzielle, urbane Infrastrukturen zunehmend und fordern resilientes und nachhaltiges Handeln. In urbanen Umgebungen müssen zudem komplexe Interaktionen zwischen Sektoren berücksichtigt werden. In Zeiten der Globalisierung und insbesondere zur Bewältigung der Klimakrise, sollten alle Länder zusammenarbeiten und voneinander lernen. Deshalb ist internationale und multidisziplinäre Vernetzung unverzichtbar. Um diesen Austausch schon im Studium erlebbar zu machen, bauen sie mit dem ide3a Projekt einen digitalen Campus auf. Durch e-learning, e-research und e-mobility, werden Studierenden die Zusammenhänge urbaner Infrastruktur nähergebracht. Gleichzeitig schafft ide3a ein Forschungsnetzwerk durch die Entwicklung eines simulations-basierten serious games.
15. Juli 2021
Ab 19:30 Uhr
Ort: Vorplatz, Rotes Rathaus
Kurzvorträge (ca. 30 Minuten) zum Thema „Menschen, Routen, Räume: Wem gehört die Stadt?“
Vortrag „Mobilitätskonzepte in interdisziplinärem Teamwork“
Prof. Dr. Michael Ortgiese (ECDF-Professor für „Verkehrs- und Mobilitätsmanagement“ / TU Berlin)
Michael Ortgiese forscht zu neuen, kooperativen Mobilitätskonzepten für kleinere Städte und äußere Randbezirke von Großstädten. Neben der Entwicklung von Technologien befasst er sich dabei mit neuen Co-Creation-Prozessen, in denen Verkehrsteilnehmer*innen, Kommunen und Unternehmen zusammenarbeiten, um aus unterschiedlichen Perspektiven interessante Lösungen zu entwickeln. Dabei arbeitet er interdisziplinär mit Sozial-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaftler*innen zusammen.
Vortrag „Open Science – Experimentelle Gestaltungsräume für eine integrative digitale Gesellschaft“
Prof. Dr. Michelle Christensen/Prof. Dr. Florian Conradi (ECDF-Professor*innen für “Open Science” / TU Berlin
Der Begriff „Open Science“ bezeichnet einen kulturellen Wandel in der wissenschaftlichen Arbeitsweise und Kommunikation. In offenen interdisziplinären Forschungsumgebungen arbeiten Wissenschaftler*innen mit Künstler*innen und Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft zusammen. Das Experimentieren mit freien und demokratisierten Technologien an diesen Orten ermöglicht einen inklusiven Gestaltungsansatz und einen offeneren Wissensaustausch an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft. Im Rahmen ihrer gemeinsamen Gastprofessur für Open Science am Einstein Center Digital Future (ECDF) untersuchen Florian Conradi und Michelle Christensen das Potenzial von Forschung in offenen Laborstrukturen und erproben neue Formen der Zusammenarbeit in der Wissenschaft mit dem Ziel, die Grenzen von Theorie und Praxis, Politik und Alltag, Wissenschaft und Aktivismus aufzuheben. Ihre Forschungs-, Lehr- und experimentelle Gestaltungspraxis konzentriert sich dabei auf dekoloniale, feministische/queere und nachhaltige Ansätze in Bezug auf freie/offene Technologien.
27. Juli 2021
18:00 Uhr
Ort: Vorplatz, Rotes Rathaus
Vortrag (ca. 60 Minuten) zum Thema „Menschen, Routen, Räume: Wem gehört die Stadt?“
Vortrag „Smarter, grüner, digitaler? Kann Digitalisierung etwas zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit beitragen?“
Prof. Dr. Tilman Santarius (ECDF-Professor für „Sozial-Ökologische Transformation und Nachhaltige Digitalisierung“ / TU Berlin)
Maschinen, Produkte und Menschen werden immer enger mit Informationstechnik vernetzt. Doch wie lässt sich die Digitalisierung politisch und gesellschaftlich gestalten, damit sie zum notwendigen Wandel der Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit beiträgt? Tilman Santarius untersucht die Chancen und Risiken der Digitalisierung für eine Verringerung des Energie- und Ressourcenverbrauchs.