Welche Emotionen löst ein humanoider Roboter bei Menschen aus? Dieser Frage geht derzeit ein Forschungsteam unter der Leitung von ECDF-Professor Daniel Fürstenau (FU Berlin) in Zusammenarbeit mit dem „Birds Nest“, dem seit 2017 bestehenden Innovationslabor der Berliner Sparkasse, nach. Am Einstein Center Digital Future (ECDF) fand dazu Anfang Februar 2020 ein Experiment mit dem humanoiden Roboter „Pepper“ statt.
Das Experiment ist Teil der Masterarbeit der FU-Studentin, Gabriella Volpe. „Ich möchte untersuchen, welche Emotionen die Interaktion mit dem humanoiden Pepper bei seinen Gesprächspartner*innen hervorruft, woher diese Emotionen kommen und ob dies Auswirkungen auf die allgemeine Bindung der Nutzer*innen an das Unternehmen hat, dem der Roboter gehört“, erklärt sie. Das Experiment soll auch testen, ob sich die Ergebnisse beim Wechsel von einem weniger intelligenten Roboter zu einem intelligenteren ändern.
Nach einer kurzen Begrüßung und Erklärung des Vorgehens durch Gabriella Volpe haben die Teilnehmer*innen einen ersten Fragebogen ausgefüllt, welcher allgemeine Informationen über ihre Herkunft, Alterspanne, Technologieaffinität und bisherigen Erfahrungen mit Humanoiden Robotern abgefragt hat. „Im Anschluss haben die Teilnehmer*innen in Gruppen von fünf bis sieben Personen mit dem humanoiden Roboter möglichst frei interagiert. Sie haben Pepper unter anderem Fragen gestellt, Präsentationen abgehört, ein Tierspiel mit ihr gespielt, sie beim Tanzen beobachtet und mit ihr Selfies gemacht“, berichtet Gabriella Volpe. In einem zweiten Fragebogen wurden sie anschließend nach ihren Interaktionserfahrungen und den in ihnen geweckten Emotionen befragt. „Auch wenn eine genaue Auswertung erst in den kommenden Monaten möglich sein wird, können wir schon jetzt sagen, dass die allgemeine Wahrnehmung von Pepper durch die Nutzer*innen durchaus positiv ist“, so Gabriella Volpe.
Prof. Dr. Daniel Fürstenau ist gespannt auf die Ergebnisse des Experiments. „Die Arbeit mit Pepper kann weitere Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz befördern und hilft uns die Möglichkeiten und Grenzen der Technologie besser zu verstehen“, sagt er.
Insgesamt nahmen 46 Teilnehmer*innen an dem Experiment im ECDF teil. Die meisten von ihnen kamen aus Deutschland, aber es waren auch Teilnehmer*innen aus Ländern, wie Frankreich, Italien, Taiwan, Libanon, Russland, Namibia, den USA und Haiti dabei.