Digitale Bildung: Personal Primer für S+T+ARTS Preis nominiert
Das Projekt „Narrative Futures: Panchatantra Fables meet Personal Primer“ von ECDF Professor Daniel Hromada (Universität der Künste Berlin) ist für den S+T+ARTS Preis 2024 in der Kategorie „Wissenschaft+Technologie+Kunst“ nominiert. Mit dem S+T+ARTS Preis 2024 zeichnet die Europäische Kommission Projekte aus, die Wissenschaft, Technologie und Kunst besonders erfolgreich miteinander verbinden. Der Preis richtet sich an EU-Bürger*innen aber auch an Künstler*innen, Forscher*innen und Unternehmen weltweit.
Das Projekt von Daniel Hromada ist ein Bildungsmedium für junge Lernende, das Geschichten und Sprachen zum Leben erweckt. Die von Daniel Hromada und seinem Team entwickelte „digitale Fibel“ ist ein „Do-It-Yourself“ Gerät mit lokaler KI-Software, die mit Kindern lernt. Sie enthält verschiedene Sprachmodelle, die sich im Laufe der Zeit auf verschiedene Schüler anpassen. „Der Personal Primer erlaubt einen symbiotischen Lernprozess zwischen Nutzer*innen und Gerät. Mit dem Personal Primer wollten wir eine unabhängige Alternative, zu der vom Smartphone-dominierten Bildung finden, die oft von Big Tech gefördert wird“, erklärt Daniel Hromada. Im Wesentlichen zielt der Personal Primer darauf ab, die Nachteile der digitalen Bildung zu minimieren und die Vorteile der KI-gestützten digitalen Bildung zu maximieren. Es handelt sich um ein zirkuläres Peer-Lernsystem zwischen Mensch und Maschine, bei dem der Mensch von der Maschine und die Maschine vom Menschen lernt. Dieses modulare Artefakt ist einem Buch ähnlich. Die Komponenten können individuell zusammengestellt und angepasst werden, derzeit gibt es vier verschiedene Versionen mit jeweils eigener Identität. Bei der Arbeit mit alten Fabeln wie „Panchatantra“, einer alten indischen Sammlung von ineinander verwobenen Geschichten, wurden Zeichnungen von Hand angefertigt und Texte mit einer Spracherkennungssoftware aufgezeichnet. Die Ergebnisse werden für künftige Generationen archiviert. Daniel Hromada beschreibt den Personal Primer als ein Artefakt, das das Geschichtenerzählen durch die Neuinterpretation alter Fabeln für Kinder von heute zum Leben erweckt.
„Ich fühle mich durch die Nominierung geehrt. Es freut mich besonders, dass die Multidisziplinarität und Kreativität meiner Arbeit und der meiner Forschungsgruppe auch auf internationaler Ebene Anerkennung findet. Diese Nominierung würdigt unser gesamtes Team der digitalen Bildung an der Universität der Künste und dem Einstein Center Digital Future” sagt Hromada zur Nominierung. Daniel Hromadas Ziel in der Lehre ist es einerseits, den schulischen Lehrplan so zu erweitern, dass Kinder entsprechendes theoretisches und praktisches Wissen über die Funktionsweise digitaler Artefakte erwerben. Andererseits möchte er die möglichen Funktionen und Aufgaben erforschen, die digitale Artefakte im Klassenzimmer erfüllen können: „Beim Unterrichten geht es nicht nur darum, Wissen zu vermitteln. Es geht auch darum, Werte und Verhaltensweisen zu vermitteln damit jede/r Schüler*in in der Zukunft zu einer einzigartigen und vollwertigen Persönlichkeit und zu einem/r aufrechten, unkorrumpierbaren Mitglied der europäischen Gemeinschaft heranwachsen kann. Leider wird dieses Kant-Humboldtsche Ideal heutzutage in der digitalen Bildung nur wenig berücksichtigt", betont Hromada.
Weitere Informationen zum Personal Primer gibt es //hier; Details zum Preis //hier.