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Recap: Workshop zur Stärkung junger Wissenschaftlerinnen

© ECDF/PR/berlin-eventfotograf.de

Welchen Schwierigkeiten begegnen Frauen in der Tech-Branche? WIe können ermutigende Verhaltensweisen von anderen Geschlechtern aussehen? Welchen Einfluss hat die Tatsache, eine Frau zu sein, auf die Karriere? Am 14. Juni 2024 organisierte Ivana Nanevski, Doktorandin im Bereich Maschinelles Lernen an der BHT Berlin, einen Workshop zum Thema Female Empowerment im IT-Sektor am ECDF. Der Workshop wurde durch das ECDF Gender and Diversity Network finanziert, das eine schnelle und einfache Unterstützung für kleinere Projekte bieten soll, die eine kritische Debatte über Diversität im Kontext der Digitalisierung fördern und gleichzeitig Inklusion und Diversität in der Digitalisierungsforschung und -praxis vorantreiben.

Der Antrag von Ivana Nanevski wurde unter vielen anderen Bewerber*innen auf Platz eins gewählt und mit 2000 Euro gefördert. Ziel des Workshops war es, einen sicheren Raum für Frauen in der Tech-Branche zu schaffen, um voneinander zu lernen, sich gegenseitig inspirieren zu lassen und das Bewusstsein für die vielen Probleme zu schärfen, mit denen Frauen täglich konfrontiert sind. Männliche Teilnehmer wurden ebenfalls zur Teilnahme ermutigt, um auf die Probleme von Frauen in der Tech-Branche aufmerksam zu machen. Prof. Amy Siu von der Berliner Hochschule für Technik hielt im Rahmen des Workshops eine Keynote, in der sie über Hindernisse in ihrer Karriere als Frau im Technologiebereich sprach. Sie teilte ihre Gedanken darüber, wie sie sich rückblickend verhalten würde. Im Anschluss an die Keynote fanden interaktive Sitzungen zwischen den Teilnehmer*innen statt, die mit der Erkenntnis endeten, dass die aktive Auseinandersetzung mit Vorurteilen in Technologie und KI-Systemen, einschließlich Datenauswahl und Modelltraining, von entscheidender Bedeutung ist. Darüber hinaus ist auch der Aufbau eines unterstützenden Netzwerks von Verbündeten und Befürworter*innen wichtig, um wesentliche Veränderungen vorantreiben. Auch die Umsetzung von Richtlinien und Praktiken zur Förderung der Gleichstellung, wie z. B. Vorurteile zu erkennen und integrative Einstellungspraktiken zu ermöglichen, kann ein gerechteres Arbeitsumfeld schaffen. „Meiner Meinung nach war der Workshop ein großer Erfolg. Wir konnten einen sicheren Raum für die Diskussion mehrerer wichtiger Punkte schaffen, wie zum Beispiel, dass die Bewältigung jedes Problems es erfordert, es durch Datenerfassung greifbar zu machen. Gleichzeitig ist es dringend notwendig, KI-Modelle zu überprüfen und zu verbessern, um Vorurteile zu beseitigen", fasst Ivana Nanevski zusammen.

Ivana Nanevski, selbst Doktorandin im Bereich maschinelles Lernen an der BHT, betreut von ECDF - Prof. Felix Biessmann, ist außerdem stellvertretender Frauenbeauftragter der BHT für den Bereich Informationstechnologie und Medien. Ihre eigenen Erfahrungen motivierten sie dazu, einen Workshop für andere zu organisieren: „Ich habe selbst Diskriminierung erlebt und sie auch gegenüber anderen in meinem Studienbereich und in der Berufswelt beobachtet. Der Workshop sollte einen Raum zum Austausch für Betroffene schaffen“, erklärt sie ihre Motivation. Das Hauptziel des Projekts war es, die Herausforderungen zu verstehen und anzugehen, mit denen Frauen, insbesondere Frauen mit unterschiedlichem ethnischen Hintergrund, in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft konfrontiert sind. Ivana Nanevski nutzte daher die Projektfinanzierung auch, um weitere Forschung in diesem Themenfeld durchzuführen und nahm zum Beispiel an der Level UP Summit, der Women in Tech Global Summit und EmpowerHER+ teil.