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Recap: Schüler*innen setzen sich im Rahmen der Berlin Science Week kritisch mit KI auseinander

© Cornelsen: Fabian Sommer

"Ich habe das Gefühl, dass wir durch die intensive Nutzung von KI unsere eigenen kognitiven Fähigkeiten verlernen könnten“, fasste ein Schüler seine Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz zusammen. Gemeinsam mit unserem Partner Cornelsen Verlag luden wir am 6. November im Rahmen der Berlin Science Week ins Kino Filmkunst 66 ein. Unter dem Titel "Mehr als 1 und 0 – Wie KI das Leben junger Menschen prägt" starteten wir mit der Vorführung des preisgekrönten Dokumentarfilms "Uncanny Me" in den Abend, an dem wir die Perspektive der Schüler*innen der „Generation KI“ einnehmen wollten, um ihren Blick auf die digitale Zukunft kennenzulernen.

In nur wenigen Wochen entwickelten die Schüler*innen Kurzfilme, die sich kritisch mit der Doku und Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen. Das Projekt leitete Anne-Christin Zeng, Beauftragte für Medienbildung am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, die Videografin Franziska Bährle unterstütze die Jugendlichen bei der Technik. Das Ergebnis sind abwechslungsreiche und hochwertigen Filme, in der die Schüler*innen persönliche Erfahrungen verarbeiten und ihre Sicht deutlich machen: Die Digitale Transformation, mit allen Tools, Apps und Anwendungen, braucht kritisches Denken und Reflektieren. Diese Einschätzung deckt sich auch mit den Erfahrungen von Lehrerin Anne-Christin Zeng und Helena Mihaljević, Professorin für Data Science an der HTW Berlin und dem ECDF: „Viele KI-Modelle, die auf alltäglichen Geräten wie Smartphones laufen, bieten Beauty-Funktionen an, die Hauttöne aufhellen oder andere stereotype Verschönerungen vornehmen“, erklärte Mihaljević. Sie betonte, dass diese Mechanismen oft auf voreingenommenen Daten basieren und dazu führen, dass Menschen sich selbst oder andere als verzerrte Bilder wahrnehmen: „Die letzten zwei Jahre hatten eine unglaubliche Geschwindigkeit im Bereich KI. Vieles kann heute als etwas Echtes verkauft werden, obwohl es bearbeitet ist“, erklärt die Professorin. „Gerade deshalb ist es wichtig, die Selbstlernkompetenz der Schüler*innen zu stärken und Kompetenzen wie kritisches Denken und Zusammenarbeit im Team zu fördern, um zwischen Fakt und Fiktion unterscheiden zu können“, beschreibt Anne Zeng ihren neuen Alltag.  

In den Filmen und der anschließenden Diskussion sahen die Schüler*innen den Einfluss von KI eher kritisch, in vielen Filmen spielten die mögliche emotionale Abhängigkeit von KI eine Rolle und die Angst davor, nicht zwischen Realität und Virtualität unterscheiden zu können. Eine Erkenntnis während der Drehs für die Schüler*innen war zum Beispiel, dass die Ergebnisse von ChatGPT und anderen Anwendungen fehlerhaft sein können und kritisch Hinterfragt werden müssen.

Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Einstein Center Digital Future und dem Cornelsen Verlag als Teil der Berlin Science Week organisiert. Das internationale Wissenschaftsfestival findet jedes Jahr zwischen dem 1. Und 10. November statt. Die Moderation des Events übernahm Benjamin Heinz vom Cornelsen Verlag.