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Recap: Exzellente Gesundheitsdaten für Wissenschaft, Unternehmen und Startups

© ECDF/PR/Andreas Schoettke

Am 21. Februar 2025 fand im Einstein Center Digital Future (ECDF) die hochkarätig besetzte Veranstaltung "Europas digitale Zukunft in Berlin: Exzellente Gesundheitsdaten für Wissenschaft, Unternehmen und Startups" statt. Die gemeinsam vom ECDF, UNITE Berlin-Brandenburg und der Berliner Sparkasse organisierte Fachveranstaltung brachte rund 80 geladene Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Startups und Politik zusammen. Ziel der Veranstaltung war es, die Bedeutung der ersten sektorspezifischen EU-Verordnung, dem European Health Data Space (EHDS), zu beleuchten, der bis 2026 in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt werden soll. Qualitativ hochwertige Gesundheitsdaten spielen dabei eine herausragende Rolle, unter anderem für das legale Training von Algorithmen und künstlicher Intelligenz. Besonders Berlin bietet als Standort mit seiner exzellenten Wissenschaftslandschaft und wachsenden Digital-Health-Szene herausragende Voraussetzungen, um eine führende Rolle in diesem Prozess einzunehmen.

Nach der Eröffnung durch die ECDF-Sprecher*innen Tabea Flügge und Martin Gersch betonte der Staatssekretär für Wissenschaft, Dr. Henry Marx, die Bedeutung eines vernetzten und leistungsfähigen Gesundheitsdatenraums für Berlin: "Wir brauchen eine verlässliche und exzellente Infrastruktur für einen Berliner Gesundheitsraum", hob er hervor. Ähnlich argumentierte auch Staatssekretär für Energie und Betriebe, Dr. Severin Fischer: „Mit dem European Health Data Space (EHDS) schafft die EU erstmals verbindliche Regeln für eine gemeinsame Datenökonomie. Das ist eine historische Chance, in Europa eine eigenständige, sichere und innovationsfreundliche Dateninfrastruktur zu etablieren - als Alternative zu den USA und China. Ob bei der Förderung von KI-Modellen für das Gesundheitswesen, mit Programmen wie Startup-Stipendien und Wagniskapitalfonds für junge Unternehmen oder bei der gezielten Investition in Biotechnologie und digitale Gesundheitsanwendungen: wir verstehen es als unsere Aufgabe die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Innovation und Datenschutz in Berlin Hand in Hand gehen“.

Diskussion und Expert*innenbeiträge 

In drei Impulsrunden mit anschließenden Thementischen wurden zentrale Themen vertieft. Zu Beginn der Veranstaltung wurde die Grundidee des EHDS vorgestellt und darauf hingewiesen, dass eine effizientere Datennutzung nur durch einen Paradigmenwechsel gelingen kann, da Daten derzeit nicht so sinnvoll genutzt werden können, wie es notwendig wäre. Ein Forschungsdatenportal könne hier erste Abhilfe schaffen. Täglich entstünden neue Publikationen, doch oft seien die zugrunde liegenden Daten unstrukturiert oder nur schwer zugänglich: „Gesundheitsdaten sind der Dreh- und Angelpunkt fast jeder Innovation im Gesundheitswesen“, so Roland Eils, Gründungsdirektor des BIH-Zentrums Digitale Gesundheit an der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Eine strukturierte Nutzung und qualitativ hochwertige Daten sind daher der Schlüssel zum medizinischen Fortschritt. Gleichzeitig betont die ECDF-Sprecherin und Oralchirurgin an der Charité-Universitätsmedizin Berlin, Tabea Flügge, dass die Daten der Patient*innen ein hohes Gut darstellen und die Patient*innen sicher sein müssen, dass sie verantwortungsvoll behandelt und mit hoher Expertise ausgewertet werden", erklärt die ECDF-Professorin.

Impulse aus Wirtschaft und Startup-Szene kamen unter anderem von der Berliner Sparkasse, UNITE und STACKIT. Die Akteur*innen waren sich in einer Frage einig: Ein europäischer Gesundheitsdatenraum ist zentral für personalisierte Medizin, kann aber nur im Zusammenspiel von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erreicht werden: „Die Region Berlin-Brandenburg habe enormes Potenzial, das durch bessere Vernetzung zwischen Forscher*innen, Startups und Unternehmen noch besser ausgeschöpft werden könne“, so Christoph Krüger von UNITE Berlin-Brandenburg, der auch im Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Wirtschaft eine besondere Rolle sieht.