In einer gemeinsamen Studie von Aachener und Berliner Forschenden, zu denen auch ECDF-Professorin Rita Streblow (TU Berlin) gehört, bewerten die Wissenschaftler*innen einfach umzusetzende und kostengünstige Maßnahmen zur Energieeffizienz. In dem Paper werden konkrete Empfehlungen formuliert, wie Privathaushalte Raumwärme und Trinkwarmwasser möglichst durch einfach umsetzbare technische Maßnahmen und Verhaltensanpassungen erheblich reduzieren können. Dies ist gleichzeitig mit vergleichsweise geringen Komforteinschränkungen verbunden.
Raumwärme und Trinkwarmwasser machen ungefähr 70 Prozent des Energieverbrauchs privater Haushalte aus. Fast jede zweite deutsche Wohnung wird mit Erdgas beheizt. Hier ist der Verbrauch wesentlich reduzierbar, ohne dass volkswirtschaftliche Nachteile entstehen. Einige der beschriebenen Maßnahmen sind ohne Investitionen umzusetzen, andere erfordern geringe oder moderate Ausgaben für technische Ausstattung oder Dämmmaterialien. Die Vorschläge bestehen ausschließlich aus Maßnahmen ohne sehr hohen Investitionsbedarf, da nicht von deren kurzfristigen Umsetzungen auszugehen ist sowie Maßnahmen, die sich weitgehend ohne handwerkliche Expertise umsetzen lassen. Bauliche Aktivitäten, die handwerkliche Expertise erfordern, wurden als solche hervorgehoben.
Die Ergebnisse der Berechnungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dokumentieren nachdrücklich die potenziellen Verbrauchsreduktionen. Mit geringen Ausgaben ist dies für bis zu 49 Prozent des Raumwärmebedarfs erreichbar. Beim Energiebedarf für Trinkwarmwasser können sogar 69 bis 81 Prozent eingespart werden, wenn die Bewohner bislang nur wenig zurückhaltend im Umgang mit Trinkwarmwasser waren. Die Einsparungen fallen dort geringer aus, wo bereits in der Vergangenheit sehr sparsam mit Energie umgegangen wurde. Heute beträgt die typische Temperatur in Wohnräumen 21°C, sodass auch bei leichterer Bekleidung eine angenehme Wärme sichergestellt ist. Die Anpassung der Kleidung ist ein einfacher Hebel, den wir nutzen können: Durch wärmere Kleidung ist es auch noch bei tieferen Temperaturen wie z.B. 19 °C angenehm, gleichzeitig wird aber Energie gespart „, erklärt Prof. Dr. Rita Streblow
Zusätzlich wurden im Rahmen des 11. Projektleitungstreffens Energiewendebauen unter den Teilnehmenden Kurzfragebögen verteilt, um kurzfristige Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Betrieb von Gebäuden und Quartieren aufzuzeigen. Die Ergebnisse wurden von neun Expert*innen zusammengefasst und um Erklärungen sowie weitere Vorgänge ergänzt und von Prof. Dr. Rita Streblow und Prof. Dr. Dirk Müller in einem Whitepaper veröffentlicht. Insgesamt konnten somit 110 Vorschläge zusammengestellt werden, die einen Beitrag zur Senkung des Energie- und damit des Gasverbrauchs in Gebäuden und Quartieren leisten können.
Zur Studie geht es //hier und //hier (direkter Download), zum Whitepaper //hier.