Das Internet der Dinge verbindet Alltagsgegenstände – Smartphones mit Bluetooth Lautsprechern und Smartwatches –, vernetzt aber auch medizinische Geräte miteinander und kommt zum Beispiel auch in der Logistik zum Einsatz. Die Future-IoT Summer School hat (PhD) Studierende, Expert*innen und Unternehmen zusammengebracht, um gemeinsam eine Woche spannenden Vorträgen zu lauschen, die Stadt zu erkunden, und an Challenges rund um das Thema IoT zu arbeiten, denn das Internet der Dinge ist schon längst Teil unseres Alltags.
Die fünfte Ausgabe der Summer School widmete sich dem Thema „IoT meets Autonomy“: Viele der Computersysteme um uns herum arbeiten autonom, sie laufen einfach, ganz ohne menschliches Eingreifen. Sie passen sich an ihre Umgebung an oder entwickeln sich mit maschinellem Lernen weiter, die Implementierung solcher Funktionen ist aber oft herausfordernd: „Die Herausforderungen sind nicht nur technischer, sondern auch ethischer, gesellschaftlicher, rechtlicher Art, daher widmen wir diese Ausgabe der Summer School dem Thema „Autonomie“. In den Challenges untersuchen die Teilnehmer*innen verschiedene Formen der Autonomie anhand des IoT als Anwendungsfall. Dabei geht es um Themen wie Datenanalyse, maschinelles Lernen, IoT-Protokolle und Cybersicherheit“, erklärt Prof. Dr. Marc-Oliver Pahl, Initiator und Leiter der Summer School und Professor für Cybersicherheit am IMT Atlantique in Frankreich.
In der Summer School lag der Fokus vor allem auf dem Internet der Dinge in der Industrie (IIoT). ECDF-Vorstandsmitglied Dr. Jochen Schiller, Professor für Informatik an der Freien Universität Berlin, begrüßte die Teilnehmer*innen im ECDF: „Viel mehr als alle Rechner, mit denen wir täglich umgehen und die wir sehen, werden die Kleinstrechner im Internet der Dinge in Zukunft unser Leben mit beeinflussen. Diese Milliarden an vernetzten Dingen gilt es nicht nur im Einzelnen zu beherrschen, sondern in ihrer Gesamtheit zuverlässig, robust und sicher zu betreiben. Daher begrüße ich die Initiative der PhD School „IoT meets Autonomy“ sehr, die in vielfältiger Weise „hands-on“ die Dinge im Internet der Dinge jungen Promovierenden näherbringt und deren faszinierenden Möglichkeiten, wie aber auch Grenzen insbesondere im Hinblick auf deren (teil-) autonomen Betrieb aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.“, so Schiller.
Nach der einführenden Keynote zu IoT meets AI führte Prof. Dr. Falko Dressler, Lehrstuhlinhaber für Telekommunikationsnetze an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin und Principal Investigator am ECDF, in Cyber-Physical Systems ein; es folgten u.a. Beiträge von Airbus zu Autonomie und Innovation als Wegbereiter für die Luftfahrtindustrie, Siemens zu Autonomie und Industrie 4.0 und Amazon Web Services zu AI und dem „Smart Territory Framework“, das es erlaubt, smarte Umgebungen mit vielfältigen Sensoren zu bauen. In den Challenges arbeiteten die Teilnehmer*innen teilweise an echten Problemen der Industriepartner: „Die Teilnehmer*innen haben in der Woche die Chance, Einblick in viele verschiedene Aspekte rund um das Internet der Dinge zu bekommen: Von der Geräteherstellung über Kommunikationsprotokolle und Semantik bis hin zum Anwendungsmanagement“, erklärt Dr. Fabian Rhein, Manager Siemens Research and Innovation Ecosystems of Munich and Karlsruhe.
In den Challenges verknüpften die Teilnehmenden fahrende und greifende Roboter miteinander, programmierten Uhren, LED-Schläuche und Lautstärkeregler so, dass sie gleichzeitig blinken und verknüpften Smart-Home-Geräte so miteinander, dass automatisch die optimale Raumtemperatur eingestellt wird. Dr. Ana Maria Drăgulinescu, Post-Doc an der Universitatea Politehnica din Bucuresti, war bereits zum zweiten Mal bei der Summer School dabei: „Ich habe bereits an der Summer School zum Thema „IoT meets AI“ in München teilgenommen. Die Arbeit damals hat mir großen Spaß gemacht und mir auch sehr mit meiner Doktorarbeit weitergeholfen. Ich freue mich, dass ich dieses Jahr wieder dabei bin und mit meinem Team an einer weiteren Challenge arbeiten kann“.
Am Ende der Woche zeigte sich die interdisziplinäre Jury beeindruckt von allen Projekten und kürte das Team „Streams for Memes“ zum Sieger der Summer School. Das Team, bestehend aus den Studierenden Samia Boutalbi, Lucas Camino, Vittorio Ferrentino, Catherine Sai und Charles Thonier unter der Betreuung von Prof. Dr. Marc-Oliver Pahl (IMT Atlantique), Lars Wüstrich (TUM) und Guillaume Neau (AWS) hat in ihrer Challenge erarbeitet, dass anhand von vorher festgelegten Schlagwörtern Memes, also Bilder mit Text, aus einem Livestream erstellt werden – ganz automatisch bei Erwähnung des Wortes.
Da die School Serie eine deutsch-französische Kooperation ist, wird die nächste Edition im Spätsommer 2023 in Frankreich stattfinden. Weitere Informationen und Videos zu den Vorträgen während der Future-IoT Summer School finden Sie hier.