Das Berlin Open Lab ist am Dienstag, 28. Mai 2019 ist eröffnet worden: Das Lab ist ein neuer Ort für die digitale Forschung an den Schnittstellen zwischen experimenteller Gestaltung, Architektur und Ingenieurskunst. Es ergänzt die enge Kooperation zwischen Universität der Künste Berlin und Technischen Universität Berlin um eine weitere Ebene. Mit einem Labor für „Computational Fabrication“ und „Wearable Computing“ einerseits sowie einem Studio für Augmented und Virtual Reality andererseits öffnen sich die Türen für die Forschung der Zukunft.
Prof. Martin Rennert, Präsident der UdK Berlin, begrüßte gemeinsam mit Prof. Dr. Thomsen, Präsident der TU Berlin, dem Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Steffen Krach, und Prof. Dr. Gesche Joost, Sprecherin des Berlin Open Lab und Professorin an der UdK Berlin, begrüßte er die geladenen Gäste in den frisch sanierten Shedhallen auf dem Campus Charlottenburg.
Ab sofort stehen mit dem Berlin Open Lab Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen Akteur*innen aus Kunst, Gestaltung, Wissenschaft und Gesellschaft vor Ort, aber auch virtuell vernetzt zusammen arbeiten können – im digitalen Zeitalter eine deutschlandweit seltene Möglichkeit für Forscher*innen. Gemeinsam mit dem Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft und dem Einstein Center Digital Future (ECDF) werden hier Lösungen für die Herausforderungen einer digitalen Gesellschaft entwickelt. Mit dieser Investition setzt die UdK Berlin ein deutliches Zeichen für die interdisziplinäre Forschung zum digitalen Wandel. Prof. Martin Rennert, Präsident der UdK Berlin: „Als Ausbildungsstätte für die Künste und die auf sie bezogenen Wissenschaften ergänzt die UdK Berlin den gesellschaftlichen Diskurs und die Forschung zur Digitalisierung um eine ganzheitliche Betrachtung komplexer Fragestellungen durch ästhetische und experimentelle Herangehensweisen. Die Begegnung von Künstlern und Forscherinnen wird die Zusammenarbeit der Disziplinen erweitern und bereichern.“
Unterstützt wurde die Sanierung der Räumlichkeiten, die ein Teil der historischen Shedhallen der UdK Berlin sind, von der Senatskanzlei Wissenschaft und Forschung Berlin. Staatsekretär für Wissenschaft und Forschung, Steffen Krach: „Das Open Lab passt wunderbar zu Berlin mit seiner ausgeprägten Kultur der Kooperation. Die neuen Räumlichkeiten helfen uns, den digitalen Wandel gemeinsam zu gestalten und uns intensiv mit Themen rund um Design und intelligente Technik auseinanderzusetzen. Damit stärken wir den Wissenschaftsstandort Berlin und das Innovationspotenzial unserer gesamten Stadt.“
Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin: „Es wird ein Ort für transdisziplinäre und Disziplinen übergreifende Forschungsprojekte. Die produktive Zusammenarbeit von Kunst, Wissenschaft und Technik ermöglicht neue Formen des Entwerfens und Forschens im digitalen Zeitalter sowie eine erweiterte Form von akademischer Praxis, die künstlerische und wissenschaftliche Herangehensweisen verbindet. Ich verspreche mir davon neue Forschungsfragen und einen großen Mehrwert für unsere Studierenden. Das Beispiel zeigt das große Potential des Campus Charlottenburg, auf dem eine der größten Technischen Universitäten Deutschlands und eine der größten künstlerische Universität weltweit Nachbarinnen sind.“
Im Berlin Open Lab werden auch die neuen ECDF-Juniorprofessuren der UdK Berlin ihre experimentelle Forschung durchführen. Prof. Dr. Berit Greinke arbeitet zu „Performative Materials“ und kombiniert intelligente Textilien mit 3-D-Druck. Die vernetzte Bildung der Zukunft spielt bei Prof. Dr. Daniel Hromada eine Rolle, die er in einer interaktiven digitalen Fibel umsetzt. Prof. Dr. Max von Grafenstein widmet sich den Fragen der digitalen Selbstbestimmung und forscht zu Themen der Sicherheit im Netz. Neue Icons, die dem Nutzer den Datenschutz und die Datennutzung von Diensten näherbringen sollen, werden entwickelt, um herkömmliche Datenschutzerklärungen für die Verbraucher intuitiv verständlich zu machen.
Prof. Dr. Gesche Joost, Sprecherin des Berlin Open Lab und Professorin an der UdK Berlin: „Ich plädiere für eine neue Art des Forschens – transdisziplinär, experimentierfreudig, engagiert und politisch. Hier können die Künste und die Gestaltung gemeinsam eine große Rolle spielen, wenn sie den Tanz mit den Natur- und Ingenieurswissenschaften wagen. Im Open Lab, in künstlerischen Experimenten und gestalteten Prototypen einer zukünftigen Gesellschaft den Diskurs zu entfachen – das ist ein Forschen, wie ich es mir wünsche.“