Das Einstein Center Digital Future (ECDF) wird für fünf weitere Jahre gefördert. Das hat der Vorstand der Einstein Stiftung nach einer erfolgreichen Evaluation durch ein internationales Expert*innengremium beschlossen. Die internationalen Gutachter*innen bescheinigen dem ECDF exzellente Forschung. Das Gremium zeigte sich besonders vom einzigartigen Public-Private-Partnership-Modell (PPP) und von der inter-universitären und interdisziplinären Arbeit beeindruckt.
In einer digitalen Begehung hatten Professor*innen und Vorstandsmitglieder im Februar 2022 die Forschung am ECDF präsentiert und ihre Visionen für die nächste Generation vorgestellt. Principal Investigators, die Universitätspräsidien, Stifter und Partner*innen berichteten über die Strukturen und die Zusammenarbeit. In ihrem Gutachten betonten die Expert*innen besonders die außergewöhnliche Breite und Tiefe der durchgeführten Forschungsaktivitäten und die Qualität der berufenen Professor*innen: Bei Projekten wie „SimRa – Sicherheit im Radverkehr“ können Bürger*innen mit Hilfe einer App für das Smartphone während des Radfahrens Beinahe-Unfälle im Straßenverkehr aufzeichnen; andere ECDF-Projekte forschen am großflächigen Einsatz des Quanteninternets durch Technik im All, daran, wie die computergestützte Behandlungsplanung bei der Rekonstruktion von komplexen Gesichtsdefekten helfen kann oder am Wechselspiel von Sicherheit und Kryptowährungen.
Als besonders bedeutend hoben die Gutachter*innen die Einrichtung des PPP-Modells hervor: öffentliche Einrichtungen und Unternehmen der Privatwirtschaft kooperieren, um gemeinsam Aufgaben der Stadt- und Regionalentwicklung zu bewältigen. Am ECDF arbeiten die Berliner Universitäten, Hochschulen und die Charité – Universitätsmedizin Berlin mit Industriepartnern zusammen. Die dadurch bereitgestellten Mittel ermöglichen es in den Augen der Gutachter*innen, eine beträchtliche Anzahl junger, hochqualifizierter Wissenschaftler*innen einzustellen und innovative Forschung zu betreiben. Auch während der Pandemie war der Austausch zwischen ECDF-Wissenschaftler*innen und der Öffentlichkeit sichergestellt: In digitalen Veranstaltungsformaten, der Presse und auf Social Media informierten die Forscher*innen regelmäßig zur digitalen Transformation und ihrer Rolle in der Pandemie.
„Das ECDF ist eine Blaupause dafür, wie eine substanzielle und nachhaltige Forschungskooperation zur digitalen Transformation geführt werden sollte. Die Wissenschafts- und Forschungslandschaft profitiert, wenn über Einrichtungen, Disziplinen und andere Grenzen hinweg zusammengearbeitet wird“, betonte Prof. Martin Rennert, Vorstandsvorsitzender der Einstein Stiftung Berlin. Dass dieses Zusammenspiel, wie es am ECDF zu finden ist, ein Erfolgsrezept ist, haben auch andere Akteur*innen gesehen: Im Oktober 2020 wurde das Forschungszentrum „Digital Futures“ in Stockholm, Schweden eingeweiht. Inspiriert wurde der Aufbau des Zentrums durch das ECDF, heute kooperieren die Forschungseinrichtungen eng miteinander.
„Wir sind sehr stolz, dass wir die Gutachter*innen mit unserer Begeisterung für die Digitalisierungsforschung anstecken konnten. Das Feedback ist eine tolle Wertschätzung unserer bisherigen Arbeit und zeigt gleichzeitig, dass die Expert*innen unser Potenzial für die nächsten Jahre erkannt haben. Besonders durch die Corona-Pandemie hat der Digitale Wandel an Fahrt aufgenommen – Es gibt also noch einiges zu tun und wir freuen uns, dass wir diesen Wandel bis mindestens April 2028 mitgestalten können“, so Prof. Dr. Odej Kao, Vorstandsvorsitzender des ECDF und Professor für Informatik an der TU Berlin.