Ein Großteil der Bevölkerung macht aktuell erste Erfahrungen mit Mund- und Nasen-Schutzmasken. Für Krankenhaus- und Pflege-Personal gehören diese schon lange zum Arbeitsalltag. Insbesondere bei der Behandlung von COVID-19-Patienten kommen darüber hinaus sogenannte FFP3-Masken zum Einsatz, die eng und luftdicht anliegen müssen und häufig viele Stunden getragen werden. Eins ist aber für alle gleich: Nach einiger Zeit wird der Druck durch die dünnen Gummibänder hinter den Ohren zur ständigen Irritation und kann schmerzhafte Druckstellen hinterlassen.
Durch ein kleines Hilfsmittel lässt sich der Tragekomfort aber deutlich verbessern: Eine Verlängerung der Gummibänder wird am Hinterkopf platziert und entlastet die Ohren, so dass diese nicht mehr Umknicken und somit keine Irritation oder Druckstellen mehr entstehen. Da die Maskenverlängerungen einfach zu produzieren sind, unterstützen viele Maker*innen und Bastler*innen die Ärzt*innen und Pflegekräfte mit selbst entwickelten Designs, die 3D-gedruckt werden können.
In Kooperation mit Rebecca Tschorsch, Fachärztin für Anästhesiologie an der Charité Berlin, unterstützt die Micro Factory des Einstein Center Digital Future (ECDF) das Vorhaben mit der vorhandenen Infrastruktur und ihrem Know How. Ausgehend von der Vorarbeit von Lam WaiMars (www.livingees.com) und Suraky (https://www.thingiverse.com/Suraky/about HYPERLINK "https://www.thingiverse.com/Suraky/about)"), die ihre 3D-druckbaren Vorlagen frei zur Verfügung gestellt haben, hat Friedrich Schmidgall, Leiter der ECDF Micro Factory, ein eigenes Modell für Maskenverlängerungen entwickelt. „Nachdem ich Feedback von den klinischen Nutzer*innen der Charité erhalten haben, habe ich kleinere Anpassungen vorgenommen. Zudem besteht unsere zentrale Weiterentwicklung darin, dass unser Modell mit dem Laser Cutter hergestellt werden kann“, erklärt er.
Eine Herstellung mit dem Laser Cutter ermöglicht eine viel schnellere Produktion im Vergleich zum 3D-Drucker. Ein weiterer Vorteil ist, dass mit dem Laser Cutter dünnes, reiß- und bruchfestes Material (z.B. Polypropylen) bearbeitet werden kann. „Dadurch sind die Maskenverlängerungen leicht, flexibel und robust“, sagt Friedrich Schmidgall.
Pläne der Maskenverlängerungen für die Produktion mit einem Laser Cutter können hier heruntergeladen werden: https://www.thingiverse.com/thing:4357878
Auch ohne Lasercutter können solche Maskenverlängerungen z.B. aus alten Plastikordnern oder anderem flexiblem Material hergestellt werden: Einfach die Schablone unten ausdrucken, auf einen Ordner o.ä. kleben und mit einer Schere ausschneiden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass keine scharfen Kanten entstehen (gegebenenfalls mit der Nagelfeile abschleifen oder vorsichtig mit einem Feuerzeug die Kanten anschmelzen).
Schablone zum Ausdrucken auf DIN A4: https://www.thingiverse.com/download:8169263